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Jordan
Crandall: Trigger Projekt
Eröffnung: Samstag, den 6. April 2002, 20 Uhr
Dauer der Ausstellung: 7. April – 9. Juni 2002
Oldenburg, März 2002
Der
Künstler und Medientheoretiker Jordan Crandall benutzt aktuelle visuelle
Apparate wie DVD, Nachtsichtgeräte und andere vom Militär entwickelte
Technologien in Kombination mit Film, um für seine Videoinstallationen eine
neue Filmsprache zu finden. Diese Arbeiten thematisieren Fragen von
Überwachung, Gewalt, Kontrolle und eine physisch / psychologische Spannung
zwischen Beobachten und Sein.
Jordan
Crandall wird die obere Ausstellungshalle in eine Filmkulisse verwandeln, um
dort mit einem Praxis-Workshop (für Studenten) “Trigger” zu entwickeln. Die
Besucher werden in dieser Anfangswoche die Dreharbeit beobachten und sich mit
dem Künstler über sein Vorhaben unterhalten können.
Auf
der Basis dieser Arbeit wird Crandall im April / Mai sein Video in Nordamerika
drehen. Am 1. Juni reist er wieder nach Deutschland, um das Material aus
Oldenburg und Nordamerika zu zeigen sowie die Entwicklung der Arbeit mit dem
Oldenburger Publikum zu diskutieren.
Im unteren Ausstellungsraum wird eine Auswahl aus der siebenteiligen Videoserie “Drive” (1998-2000) gezeigt. Während die Vorarbeiten zu “Trigger” von einer rauen, “work in progress” Ästhetik geprägt sein wird, hat “Drive” die glatte, kühle Ästhetik, die letztlich auch das Endergebnis von “Trigger” und Crandalls Werk kennzeichnet.
“Vor Anspannung bebend, Fleisch gegen Metall
gepresst, fließen die Bewegungen des Kampfgeräts durch den Körper wie Film
durch einen Projektor. Verhaltene Atemzüge, beschleunigter Herzschlag und das
leichte Vibrierten des Fingers am Abzug vermischen sich mit dem Stakkato des
von der Maschine angetriebenen Zelluloids. Ein Auge gebannt am Bildsucher, ein
Körper in der Bewegung verharrt, ein sich durch das Sichtfeld bewegendes
Bildziel. ” Jordan Crandall zu “Trigger”
Vom 7. bis 10. April
steht Jordan Crandall während der Öffnungszeiten der Öffentlichkeit für
Diskussionen zur Verfügung.
8. Mai (Mittwoch, vor
Christi Himmelfahrt) 2002, 20 Uhr "Video
und Voyeurismus":
"Heatseeking", 2000, USA, 26 Min. Regie: Jordan Crandall
"Peeping Tom", 1959, USA, 101 Min. Regie: Michael Powell
Mit Karlheinz Böhm und Moira Shearer /15,00 Euro Ticket enthält 2 Cocktails
Die Lust zum Schauen erhöht sich, wenn der Blick durch einen Nachtsichtgerät
oder eine Beobachtungskamera von Jordan Crandalls “Heatseeking” fällt. Brutal
und verführerisch zugleich, weckt diese0 Videoserie mit einem Schaudern die
Sinne. “Peeping Tom” wählte Crandall als Ergänzung zu seiner Ausstellung. Der
Technicolor Film über einen Mörder, der seine Opfer während sie sterben filmt,
verletzte im Jahr 1960 derartig die Regeln, dass er von den Kinos zurückgezogen
wurde. Die Zuschauer können sich kaum in der Dunkelheit verstecken, sondern
werden zu Voyeuren und Tätern gemacht.
12. Mai (Sonntag) 2002:
Internationaler Museumstag
freier Eintritt, Führungen um 12:00
und um 14:00 Uhr
Vorführung um 15:00 Uhr,
"Heatseeking”, 2000, USA, 26 Min. Regie: Jordan Crandall
1. Juni (Samstag) 2002,
20:00 Uhr: Künstler Gespräch,
Crandall präsentiert das Material aus dem Oldenburger Workshop und seinen
Dreharbeiten in Nordamerika
Eintritt: 2,50/1,50 Euro
Für Pressephotos:
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